Drehbuchautor und Schauspieler Sebastian Pink

berichtet über seinen ersten Film „Memories“

 

 

Gabi Kaula vom Werbe-Portal „Treffpunkt Saarland“ interviewte den Drehbuchautor und Schauspieler Sebastian Pink zu seinem ersten Film. Der Künstler schrieb das Drehbuch zu dem Kurzfilm „Memories“ selbst. Er spielt auch die Hauptrolle. Seine beiden Söhne haben ebenfalls mitgewirkt.

 

 

Dein Kurzfilm „Memories“ behandelt ja ein allgemeines Thema, die Alkoholabhängigkeit. Wie bist du darauf gekommen Sebastian?

Ich habe viele Themen und Geschichten im Kopf, die ich gerne verwirklichen möchte.

Mindestens dreißig Geschichten davon sind schon niedergeschrieben und stichpunktartig auf meinem PC abgespeichert. Die Titel dazu habe ich meistens auch schon parat. Ich entschied mich für „Memories“. Ich wollte für den ersten Film auch mal ein Thema wählen, das gesellschaftlich relevant ist und etwas was die Leute Interessiert. Das ist dann eine kleinere Variante eines Films. Ich dachte mir wir verfilmen einen Kurzfilm. Länger wie 15 Minuten sollte dieser nicht sein. Ich denke er ist sehr gut geworden. Eigentlich war eingeplant, dass ich das Buch „Meine letzte Woche mit Dad“ verfilme. Da kennt man ja schon den Inhalt: Der Vater wird erschossen und kommt als Geist auf die Erde zurück. Das ist eine dramatisch traurige Story. Hierfür suchen wir noch Sponsoren.

Zwei Rollen wurden ja mit Serien-Schauspielern besetzt, mit Tom Barcal aus der Serie „Alles was zählt“ und Olivia Klemke aus „Unter uns“. Hattest du die Beiden bereits eingeplant oder war das Zufall?

Also, wenn ich eine Geschichte schreibe, auch wenn sie noch gar nicht auf dem Papier ist, habe ich bereits eine gewisse Vorstellung. Zuerst entwerfe ich den Titel. Die passenden Bilder oder Gesichter dazu, sehe ich bereits vor mir oder die einzelnen Szenen. Anschließend wird es als Buch oder als Drehbuch geschrieben. Meistens schreibe ich zuerst das Drehbuch und dann das Buch. Bei „Memories “ war das jetzt anders, weil es eine Kurzgeschichte ist. Wenn es dann soweit ist und das Geld für ein Projekt da ist, wird der Film gedreht. Dann plane ich die Schauspieler mit ein. Diese werden dann angefragt, ob sie im Film mitspielen möchten. Die Schauspieler meinten dann: „Ja schick mal das Drehbuch rüber, ich lese mir das mal durch, das gefällt mir da spiele ich mit “. So ist das hier zustande gekommen.


Deine Söhne Leon und Paul spielten auch in deinem Kurzfilm „Memories“ mit. Hat es Beiden gefallen?

Auf jeden Fall. Leon hat ja schon Erfahrung am Film-Set. Er hat bei der RTL-Serie Sankt Maik mitgespielt. Diese lief erst kürzlich bei RTL. Dort hatte er zwei Drehtage. Auch für mich war das ganz interessant. Dieses Mal muss ich nichts machen, nur zuschauen. Das war cool. Es hat ihm auch sehr viel Spaß gemacht.

Wir haben für ihn auch Szenen eingebaut in dem Kurzfilm „Memories“. Paul ist dort ja öfters zu sehen wie er. Der Kleine hätte damals auch schon bei „Alles was zählt“ mit machen können, er wurde dann aber leider krank. Dann dachte ich, was kann es Besseres geben als Vater und Sohn in einem Spielfilm zusammen…. Und in diesem Fall ja jetzt auch beide Kinder. Dafür habe ich kurz vor dem Drehtag noch einige Pagen geändert, ich habe dem Regisseur gesagt: „Du, ich habe da noch eine Idee, wie wir das Ganze noch interessanter gestalten können. Der Leon bekommt auch noch eine Rolle“.

 

Du hattest die Hauptrolle in „Memories“. Was für eine Erfahrung war das für dich?

Es war sehr aufregend. Ich bin ja der Einzige der durchgehend im Film zu sehen ist und war ja auch die ganze Zeit über am Set. Ich musste mich ja auch voll auf den Text konzentrieren. Man hat natürlich auch Angst, dass man den Text mal vergisst, aber das ist nicht passiert. Bisher hatte ich ja noch keine Sprechrolle in den anderen Serien, in denen ich mitgespielte. Hier war es jetzt das erste Mal und das im eigenen Film. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Jetzt habe ich Blut geleckt und will mehr. Ich plane bereits schon ein weiteres Projekt.

 

Was ist das für ein Gefühl, das eigene Drehbuch demnächst auf der Kinoleinwand zu sehen?

Das ist ein Megagefühl. Davon habe ich ja schon geträumt als ich 11 Jahre alt war. Damals fing ich mit dem Schreiben an. Ich habe als Kind immer gesagt: „Irgendwann drehe ich einen eigenen Film, mit meinen Lieblingen aus den TV-Serien, die ich mir anschaue“. Da haben sie früher alle nur gelacht, ja mach mal. Ich wurde belächelt. Und jetzt war es plötzlich soweit ich habe es getan! Erst mal ein 15 Minuten Film, aber es ist ja schon ein Anfang. Und ich hatte die Stars aus meinen Serien mit dabei, die ich immer anschaue. Wir haben gut zusammengearbeitet, genauso wie ich mir das vorgestellt hatte.

 

Weißt du schon ungefähr, wann dein nächster Film verfilmt und auf Festivals gezeigt wird?

Wir haben ja „Meine letzte Woche mit Dad“ geplant. Das ist ein zwei Stunden Spielfilm, der ist natürlich sehr kostspielig. Da kommt es jetzt auf viele Sponsoren an. Es gibt aber noch ein anderes Konzept. Dieser Film würde eine halbe Stunde gehen. Da sind wir jetzt auch am Abwägen. Kann sein, dass wir das größere Projekt erst mal verschieben. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr noch einen Film drehen kann. Wir haben ja noch das ganze Jahr Zeit.

Sebastian, du hast ja kürzlich eine Ausbildung zum Drehbuchautor absolviert. War das sehr zeitaufwendig für dich?

Normalerweise dauert diese Ausbildung 12 bis 18 Monate. Es ging über ein Fernstudium. Man hatte mir einen sehr großen Stapel an Dokumenten zugeschickt. Ich habe dann dort angerufen, dass sie mir bitte die Prüfungen frei schalten sollen, solange kann ich nicht warten. Man wunderte sich, da ich mich ja erst angemeldet hatte. „Wie soll das funktionieren? Sie müssen ja erst mal das ganze Material lernen, das wir Ihnen geschickt haben “. Ich meinte daraufhin: „Nein das brauche ich nicht. Ich schreibe seit meiner Kindheit. ich weiß wie das geht “. Dann wurden gleich schon mal vier Prüfungen freigeschaltet, die ich mit Einsen und Zweier bestanden habe. In zweit Monaten war ich durch damit. Normalerweise wäre ich in einem Monat fertig gewesen, aber aufgrund privater Umstände dauerte es dann etwas länger.

 

Anmerkung Gabi: Das war ja schon mal eine tolle Leistung, Super!

 

Seit wie vielen Jahren schreibst du Bücher und veröffentlichst CD´s?

Mit meinen Stofftieren Hund und Känguru, die hatten Namen, so fing es damals an in meiner Kindheit. Ich schrieb über sie. Anfangs so eine DIN A4-Seite und dann gab es insgesamt 100 Folgen davon. Im Jahr 2019 kam mein 1. Buch raus „Meine letzte Woche mit Dad“ und dann immer wieder welche. Bis jetzt habe ich 26 Bücher veröffentlicht. 2020 kam der Song „Superheld“ raus, gewidmet für Paul. Wir beide sind auch auf dem Cover drauf. Er als Zeichentrickfigur und ich als Superman. Eigentlich sollte ich das Lied singen. Ich entschied mich dann aber anders. Daraufhin meldete sich Will Luke. Er singt für mich und ist auch für die Melodien zuständig. Ich schreibe die Texte dazu. Dann entwarf ich noch einen Song für Leon. Es folgten noch Weitere, aus meiner Kindheit, dem verstorbenen Schwiegervater, dann für beide Kinder und jetzt das nächste Lied ist schon in Planung.

 

Was sind sonst noch deine Pläne?

Ganz viel Filme drehen. Ich hoffe das wir auch auf Sponsoren treffen, die uns unterstützen und das „Memories“ Preise einspielt auf den Festivals. Dadurch kann man sich auch selbst weiter finanzieren, für das nächste Projekt für einen kleineren oder größeren Film. Die großen Regisseure haben auch mal klein angefangen, wie Roland Emmerich zum Beispiel. Der Start ist gemacht, der erste Film ist fertig. Das ist ja schon mal ein Anfang.

 

Danke Sebastian für das Interview und viel Erfolg für deine Filme, Bücher und Songs.

 

Fotos: Axel Mohr

Das Interview führte Gabi Kaula

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